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Knapp 70 Minuten stand Lars Rustige für Nordkirchen gegen Mengede auf dem Platz. Dann blieb der Mittelfeldspieler im Rasen hängen. „Ich bin mit meinem Oberkörper über den fixierten Fuß drüber und hatte keine Chance“, beschreibt Rustige. „Der Gegenspieler ist dann auf mich drauf und konnte nichts mehr machen.“
Unter Schmerzensschreien bleibt Rustige liegen. Laufend kann der Ex-Spieler des Lüner SV den Platz nicht mehr verlassen, sondern robbt sich Richtung Seitenlinie. Die Bank des FC Nordkirchen ruft sofort einen Krankenwagen, der Rustige daraufhin ins Krankenhaus in Werne bringt.
Unter großen Schmerzen verließ Lars Rustige das Feld. © Nico Ebmeier
Dort gibt es die schockierende Diagnose: Rustige hat sich bei der Aktion das Sprunggelenk gebrochen und das Syndesmoseband gerissen. „Außerdem hat der Arzt eine sechs bis sieben Woche alte Verletzung festgestellt. Offenbar habe ich mir im Spiel gegen Werne das Innenband gerissen“, erzählt Rustige.
In den kommenden Wochen darf Rustige seinen lädierten Fuß nicht mehr belasten. Anschließend muss er sich erneut einer Operation unterziehen, bei der eine Längsschraube entfernt wird. Erst danach darf er den Fuß wieder etwas belasten und kann sich langsam wieder rantasten.
„Ich hoffe, dass meine Muskulatur zum Jahreswechsel wieder im Gleichgewicht ist“, sagt Rustige. „Ich muss aber von Woche zu Woche schauen, wie das klappt. Ich muss schauen, wie der Körper das verpackt. Da ich aber sportlich bin, bin ich zuversichtlich, dass das klappt.“
Direkt nach dem Rückschlag ist Rustige niedergeschlagen. „In der Nacht nach der OP habe ich gar nicht geschlafen. Ich war einfach wahnsinnig enttäuscht“, sagt Rustige und erläutert: „Man trainiert wahnsinnig hart, findet als Team zusammen, hat auch richtig Bock auf Training und einen Ausgleich zum Alltag – und wird dann aus der Bahn geworfen.“ Immerhin konnte Rustige das Krankenhaus verlassen.
Die Enttäuschung dürfte auch deshalb so groß sein, da Rustige schon in der Vergangenheit mit schweren Verletzungen zu kämpfen hatte. Dann, in der vergangenen Saison, sollte vieles mit seinem Wechsel nach Nordkirchen besser werden. Doch die Saison wurde wegen der Corona-Pandemie annulliert.
In dieser Spielzeit lief es bislang für Rustige sehr ordentlich. In allen drei Liga-Spielen stand der Mittelfeldspieler in der Startelf des FCN und avancierte gleich zu einem Leistungsträger. Nun muss Rustige erneut lange zusehen – unter anderem auch im Kreispokal-Spiel am Donnerstagabend (19 Uhr).
Bis zur Verletzung war Lars Rustige einer der Leistungsträger beim FC Nordkirchen. © Nico Ebmeier
Gegen den TuS Hiltrup müssen nun andere die Lücke füllen, die Rustige hinterlässt. Gegen den Westfalenligist spielte der FC Nordkirchen schon in der Vorbereitung und schlug den zwei Klassen höher spielenden Gegner. „Das war ein geiles Spiel“, erinnert sich Rustige. Dass er nun die Neuauflage verpasst, stört den gelernten Physiotherapeuten nicht so sehr, wie die Bezirksligaspiele, bei denen er nicht mitwirken kann: „Mir geht es mehr um die Hinrunde in der Liga.“
Dennoch ist Rustige zuversichtlich, dass seine Mannschaft auch ohne ihn im Pokal mithalten kann. „Wir haben einen guten Kader, jeder steht für jeden ein. Auch ohne mich werden die Jungs weiter hart arbeiten.“ Dabei ist sich der Mittelfeldspieler sicher, dass gegen Hiltrup wegen der engen Taktung auch Spieler zum Einsatz kommen werden, die in den vergangenen Wochen eher Ergänzung waren.
Rustige selbst will übrigens am Platz sein, um seine Teamkollegen zu unterstützen: „Ich werden am Donnerstag dabei sein und meine Krücken gegen die Bande hauen“, kündigt er an.